Der Rhein, eine der am stärksten befahrenen Wasserstraßen weltweit, stellt ein besonderes Einsatzgebiet dar. Einsätze auf dem Wasser sind immer mit erheblichem logistischen Aufwand verbunden und fordern in ihrem Ansatz deutlich andere Taktiken als an Land. Im Rahmen einer städtischen Übung wurde ein solches Szenario beübt. An Bord des Fahrgastschiffes „MS Godesia“ brach ein Feuer aus in dessen Folge der gesamte Passagierbereich verraucht war und das Schiff aufgrund eines Schadens an der Steuerungselektronik seine Fahrt nicht mehr stoppen konnte. Eine anfänglich unbekannte Anzahl Passagiere befand sich zum Brandausbruch auf dem Schiff und somit in akuter Lebensgefahr.

Nun galt es für die Einsatzkräfte schnellstmöglich eine über Bord gegangene Person aus dem Rhein zu retten und Atemschutztrupps zur Menschenrettung auf das völlig verrauchte Schiff zu bringen. Hierzu wurde mittels Rettungsbooten ein Pendelverkehr zwischen dem zeitgleich landseitig eingerichteten Bereitstellungsraum und dem Havaristen errichtet. Dem seit 2019 bei der Facheinheit Wasserschutz in Kripp stationierten Hilfeleistungslöschboot (HLB) kam hierbei eine zentrale Rolle zu: Es nahm den Havaristen längsseits, stellte so dessen Manövrierbarkeit sicher und diente weiterhin als Ausgangspunkt für alle Brandbekämfpungs- und Rettungsmaßnahmen auf dem Havaristen. An Bord der „MS Godesia“ konnten sich die meisten Passagiere auf das nicht verrauchte Sonnendeck retten. Da nicht klar war wie viele Personen sich noch im verrauchten Bereich befanden, musste dieser schnellstmöglich abgesucht werden. Die dabei gefundenen Verletzten wurden unverzüglich mit den bereitstehenden Rettungsbooten in Sicherheit gebracht. Nach abgeschlossener Menschenrettung ging es an die Lokalisation des Feuers: Ausgehend von der Brücke breiteten sich Feuern und Rauch durch Kabelschächte auf das ganze Schiff aus, sodass nach erfolgter Brandbekämpfung umfangreiche Belüftungsmaßnahmen erforderlich waren.

Nach etwa zwei Stunden konnte durch den Einsatzleiter Übungsende vermeldet werden. 

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Bilder: A.-K.Flossdorf