Von den Anfängen bis Heute, die Geschichte der Einheit Kripp für Sie zusammengefasst
Gründungsversammlung
Aus den Aufschreibungen des damaligen Remagener 1. Brandmeister Theo Beinhauer zur Gründung der Kripper
Feuerwehr geht hervor, dass die Gründungsversammlung 1909 stattfand.
Versammlung auf der Kripp am 19.12.1909
Anwesend waren 40 M. / 37 Stimmende
Vorstandswahl bei Owerath
1) Brandmeister: Michael Wolf
2) Schriftführer & Protokollführer: Helarius Dahm
3) Cassirer: ———–
4) Zeugwart: Johannes Krause
5) Spritzenmeister: Peter Thelen
6) Ordnungsmeister / Hydrantenführer: Poßner
Die Wehr organisiert sich
Am 2. Januar 1910 Versammlung bei Rheingold am Rhein auf der Kripp, Nachmittags 5 Uhr Anwesend waren Herr Graf und viele bessere Bürger und inaktive Mitglieder. Außerdem 33 Mann, Gemeindevorsteher Herr Schäfer, Erledigt wurde ein hoch auf Se. Majestät, dann ein hoch auf Herrn Graf seine Anschaffungsbeteiligungskosten. Dann Protokoll der letzten Versammlung wurde vorgelesen, genehmigt, unterschrieben. Dann wurden die Manschaften von mir vereidigt, dann Abteilungseinteilung, dann Versicherungsschriftstücke wurden mitgeteilt. Den Leuten wurden allen die Röcke und Kopfmützen angemessen von Jacobi, zum Schluß wurden noch Kleinigkeiten mitgeteilt.
Ende
Erster dokumentierter Einsatz
Am Montag, dem 21. Februar 1910 wurde die Wehr (Remagen) alarmiert um 10 Uhr Abends, und mussten nach Kripp fahren, dort brannte die Essigfabrik Wana, das Dach verbrannte ganz, wir griffen den Brand von südöstlicher Seite an, da Krippener Wehr zu wenig Schläuche hatten, mussten ein Theil des Daches runterreißen und dann wurde um halb 12 die Wachen angestellt, danach versammelten wir uns bei Overrath um Erfrischungen zu nehmen, ca. 25 Mann waren anwesend, um ½ 1 Uhr fuhren wir von dort, um ½ 2 Uhr kamen wir nach Remagen zurück.
Ende
Vorstellung der Wehr
1910 Dann fand am 8. Mai auf der Kripp die ausgebildete Wehrvorstellung in Gegenwart der Inaktiven und Ehrenmitglieder und Herr Weisgerber (Landrat) statt. Die Übungen gingen gut vonstatten. Herr Reininghausen war auch betheiligt und Herr Kaplan. Die Einleitungsreden habe ich gemacht und mich im Namen der Wehr Kripp bedankt für alle Teilnehmer und die in Pecuniärer Beziehung sich betheiligt hatten, insbesondere Herr Graf. Dann redete Herr Weisgerber und brachte ein Hoch auf den Kaiser. Dann hob Herr Kaplan die Einigkeit und Eintracht hervor. Um 7 Uhr fuhren wir mit Joseph Weisgerber und Reininghausen nach Remagen.
Ende
Erstes Gerätehaus
Das erste „Gerätschaftshäuschen“ der Kripper Feuerwehr stand an der Knabenschule gegenüber der Kirche. Dieses hatte die Stadt Remagen den Krippern zur Verfügung gestellt. Da das Häuschen – eher ein Schuppen – so klein war, dass der Leiterwagen nicht hineinpasste, musste man diesen im Wasserturm unterstellen. Kam er zum Einsatz, so hatten sich die Wehrmänner aufzuteilen. Die einen rannten zum Wasserturm, um den Leiterwagen zu holen, während die anderen die übrigen Gerätschaften aus dem Geräteschuppen zur Einsatzstelle brachten.
Zu der ersten Ausrüstung gehörte eine Handdruckspritze, ein Leiterwagen und eine Hydrantenkarre. Den Leiterwagen schob man mit Muskelkraft zum Einsatzort, wo dann Handpumpen zum Einsatz kamen. In den ersten Jahren waren es gut zwei Dutzend freiwillige Wehrleute, die den Diensten der Allgemeinheit nachkamen. Die Feuerwehr war eingeteilt in einen Steigertrupp, eine Rettungsmannschaft und einen Hydrantentrupp.
Brandeinsätze 1911
1911
August:
Durch Selbstentzündung entstand am 9. August ein Schadfeuer in der Rheinischen Obstfabrik „Gebe und Kampmann“, welches durch das schnelle, erfolgreiche Eingreifen der Arbeiter und der Feuerwehr bald gelöscht wurde. Der Schaden betrug tausend Mark, wurde jedoch durch die Versicherung gedeckt.
Oktober:
Ein weiteres Großfeuer brach am 18. Oktober nachmittags in dem Anwesen „Betzing“ aus, dem ein Wohnhaus und vier mit Frucht gefüllte Scheunen zum Opfer fielen. Drei weitere Wohnhäuser erlitten schwere Brandschäden. (Es handelte sich um die Scheunen der Familien Betzing, Lohmer und Tempel an der Hauptstraße, der heutigen Quellenstraße). Die Feuerwehren von Remagen und Sinzig waren zur Hilfeleistung nach Kripp geeilt. Das Feuer war bei Einbruch der Nacht noch nicht gelöscht. Die Wehren konnten aber verhindern, dass es sich weiter ausbreitete.
Der lange Weg unserer Fahne
1957
5. Mai – Im Hinblick auf das bevorstehende Goldene Jubiläum der Wehr im Jahre 1959 ergriff der Geschäftsführer der Feuerwehr, Willy Hoffmann, die Initiative, indem er im Mai 1957 an den Kommandanten der Feuerwehren der Stadt New York schrieb und ihm die Sachlage schilderte. Er fragte dabei an, ob es in Amerika nicht eine dem „Brandschutz“ in Deutschland vergleichbare Publikation gebe, die über Themen des Feuerwehrwesens berichtet und landesweit erscheint. Vielleicht könnte man durch einen entsprechenden Artikel in einer solchen Fachzeitschrift herausfinden, wo die Kripper Fahne verblieben sei. Willy Hoffmann appellierte in seinem Schreiben an die Bemühungen gegenseitiger Völkerverständigung und an die Tatsache, dass die Freiwilligen Feuerwehren doch einzig und allein im Dienst der Nothilfe für den Mitmenschen stehen. Diese Bitte verhallte nichtungehört. Schnell traf die Antwort ein, dass ein entsprechender Artikel in den amerikanischen Zeitschriften “With New York Firefighters (WNYF)“ und „Fireman“ veröffentlicht sei. Die Hilfsbereitschaft bei der weiteren Suche war über Erwarten groß, führte jedoch nicht zum gewünschten Ergebnis. So rissen die Kontakte ab und es wurde still um die Fahne.
1969
12. Februar – Fast 10 Jahre nach den ersten Bemühungen die 1945 verloren gegangene Fahne der Wehr wieder aufzufinden, erhielt der Geschäftsführer der Kripper Wehr, Willy Hoffman, am 12. Februar 1969 folgenden Brief von dem Lehrer Frank Swiderski aus Eastlake (Ohio/USA) (Sie Galerie rechts) Welchen Weg hatte die Fahne zurückgelegt? Der Besatzungssoldat Rose, der die Fahne als Souvenir mitgenommen hatte, verstaute sie nach seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten für fast 24 Jahre auf seinem Dachboden. Der Sohn dieses Soldaten, Gary Rose, fand die Fahne und übergab sie für einen Schulbasar an seinen Lehrer Frank Swiderski. Dieser war von 1956 bis 1959 in Bayern und der Pfalz als Soldat stationiert gewesen und erkannte die Bedeutung der Fahne und deren Traditionen in Deutschland. Er setzte sich daraufhin mit dem Vater seines Schülers in Verbindung um sich von diesem die Fahne zu erbeten. Nach dessen Zustimmung schrieb er den Brief an die Feuerwehr Kripp. Da Herr Swiderski im Sommer 1969 an einem Ausländerferienkurs der Uni Kiel teilnehmen wollte, nahm er die Gelegenheit wahr einen Zwischenstopp in Kripp einzulegen und die Fahne den Floriansjüngern zurückzugeben.
Pulverlöscher P250
Am 05. April 1968 übergab der Bürgermeister der Stadt Remagen Kürten dem damaligen Einheitsführer Heinrich Laux im Gerätehaus vor den versammelten Wehrmännern einen Pulverlöscher P 250.Besonderer Dank galt neben der Stadt Remagen folgenden Kripper Industrieunternehmen:
Rudolf Worm & Co. KG., Irmen & Cie. KG. und der Kripper Lederfabrik GmbH
Deren Spenden in Höhe von 1500 DM hatten die Anschaffung erst ermöglicht. Den verbleibenden Betrag der Anschaffungskosten in Höhe von 2592 DM stellte das Land zur Verfügung. Der Pulverlöscher steht heute noch einsatzbereit im Gerätehaus an der Römerstraße.
Eigenes Logo der Kripper Wehr
Ein Gönner der Kripper Feuerwehr, Herr Hofer, dankte der Kripper Wehr durch ein ganz besonderes Geschenk für ihre Hochwassereinsätze. Er selbst gehörte zu den Hochwassergeschädigten und musste während dieser Zeit täglich von der Feuerwehr befördert werden. Zum 80. Jubiläum entwarf er für die Kripper Wehr ein neues Logo. Es zeigt den Wasserturm, ein Wahrzeichen von Kripp, einen Feuerwehrhelm und einen Schwan als Zeichen der Wachsamkeit. Die Pyramiden stehen als Zeichen der Bodenständigkeit. Dieses Logo ist das Symbol für den Schutz, den die Feuerwehr der Bevölkerung bietet. Auch der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Kripp nutzt seit seiner Gründung dieses Logo.