Bereits im April sollte ursprünglich die Taufe des Hilfeleistungslöschboots „HLB Rhein-Ahr“ stattfinden. Durch die Corona-Pandemie musste der Termin jedoch verschoben werden und durfte leider nur mit einer kleinen Anzahl an geladenen Gästen und Mitgliedern der Einheit Kripp stattfinden.
So fand am Samstag, den 5. September 2020 die Taufe statt.
Nach der Begrüßung durch Wehrleiter Ingo Wolf, richteten der Rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz, erster Kreisbeigeordneter Horst Gies, Bürgermeister Björn Ingendahl und der Facheinheitsführer Wasserschutz Jörg Laux, Worte an die Gäste.
Hier wurde die Wichtigkeit solcher Einsatzmittel für die Binnenwasserstraße Rhein und die Einsatzmöglichkeit die das HLB Rhein Ahr bietet, herausgestellt. Die Leistungsfähigkeit des HLB wurde vorgestellt, jedoch bleibt ein Wert immer wieder offen, die Höchstgeschwindigkeit des Bootes. Diese ist jedoch maßgeblich um schnelle Hilfe leisten zu können, da sich das Einsatzgebiet über die Stadt-, Kreis- und aktuell auch weit über die Landesgrenze hinaus erstreckt.
Nach der Segnung durch Pfarrer Johannes Steffens taufte Remagens amtierende Weinkönigin Karolina Schmitz das Hilfeleistungslöschboot offiziell auf den Namen „HLB Rhein-Ahr“.
Nach dem offiziellen Teil fand mit gebührendem Abstand noch der ein oder andere Erfahrungsaustausch auf den Kripper Rheinwiesen statt und endete dann am frühen Abend mit einer positiven Resonanz der Geladenen und Beteiligten über das gelungene Fest.

Das neue Feuerlöschboot „HLB Rhein-Ahr“ist Mitte Dezember an seinem Liegeplatz in Kripp eingetroffen. Nach einer zwei tägigen Überführungsfahrt kam die 6 köpfige Mannschaft um Facheinheitsführer Jörg Laux,der für den Bereich Wasserschutz in der Feuerwehr Kripp zuständig ist, am Liegeplatz am Rheinufer in Kripp an. Ausgangspunkt war die Bauwerft „NECKARBOOTSBAU-Ebert“ in Neckarsteinach. Die Überführungsstrecke bestand aus 40 km auf dem Neckar mit insgesamt 5 Staustufen und weiteren 200 km auf dem Rhein. Ein Zwischenstopp fand in Mainz statt, wo man unterstütz durch die dortige Wasserschutzpolizei und der Berufsfeuerwehr eine Nacht im Industriehafen festmachte. Am Nachmittag des zweiten Überführungstages traf man dann in Kripp unter den Augen vieler Interessierter ein.Die ersten Wochen befasste sich die Mannschaft mit der Bootstechnik und dem sicheren Manövrieren des neuen rund 1,8 Millionen teuren „HLB Rhein-Ahr“. Danach erfolgte die Einweisung in die Löschtechnik und der Umgang mit den vorhandenen Gerätschaften. Final gab es einen zweitägigen Lehrgang für die Bedienung des Lastenkrans.Mit dem Abschluss dieser Phase, kann das neue Boot auch „offiziell“ in Dienst gehen, sodass die alte FeuerwehrMehrZweckFähre „RPL 7“ nach 58 Jahren Betriebszeit wieder an den Eigener, dass Land Rheinland-Pfalz, zurückgegeben werden kann.Das Einsatzgebiet des neuen „HLB Rhein-Ahr“ erstreckt sich grob von Andernach (Rheinkilometer 610) bis zur Landesgrenze nach Nordrhein Westphalen (Rheinkilometer 643). Im Bedarfsfall natürlich auch darüber hinaus.Das HLB kann auch unterstützend bei Großbränden im Umfeld des Rheins zum Einsatz kommen, indem es mit seiner leistungsfähigen Pumpe Wasser fördert oder die Brandbekämpfung von der Wasserseite aus mit seinen beiden Wasserwerfern unterstützt.Zur Info: der große Werfer liefert 8.000 l/min bei einer Wurfweite von ca. 90 m, der kleinere Werfer liefert 4.000 l/min bei einer ähnlichen Wurfweite. Er wird am Bordkran des Bootes montiert und kann damit auch genutzt werden, um beispielsweise gezielt Löschwasser in einen brennenden Laderaum eines Schiffs zu geben. Zum Vergleich: die Feuerwehr setzt üblicherweise Strahlrohre ein, die 100 bis 400 l/min abgeben. Die üblichen Werfer, die wir bei der Feuerwehr einsetzen, geben 1000 –2000 l/min ab. Im Unterschied zu den normalen Werfern bereitet es der Feuerwehr systembedingt auch keine Probleme, die entsprechenden Wassermengen bereit zu stellen, schließlich schwimmt das HLB ja auf dem Rhein und kann das Wasser in unbegrenzter Menge direkt aus dem Gewässer ansaugen.

Das neue „HLB Rhein-Ahr“ soll für viele Jahre regional, wie überregional im, am und auf dem Rhein für Sicherheit sorgen.

Weitere  Informationen zum HLB „Rhein-Ahr“ finden sie hier

Autor: J. Laux