Zum nunmehr neunten Berufsfeuerwehrtag hatte Jugendfeuerwehrwart Dirk Schorn und sein Stellvertreter Christian Bey die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Remagen eingeladen. Dienstbeginn für alle Mitglieder war am Samstagmorgen um 10 Uhr. Die Schlafräume wurden umgehend eingerichtet, bevor dann im Rahmen des technischen Dienstes die Einweisung an Fahrzeugen und Gerät erfolgte. Damit war der Startschuss für die Staffel und Gruppe gefallen. Neben einem LF 8/6, einem MTF, einem MZF 2 standen den Teilnehmern ein KdoW (Kommandoeinsatzwagen) und die FEZ (Feuerwehreinsatzzentrale) zur Verfügung.

Auf die Plätze, fertig und los geht es
Zu Beginn wurde gleich ein Baum auf der Fahrbahn gemeldet. Auf einem Weg in der nähe des Remagener Tierheims wurde nach einem Unwetter eine Straße von einem Baum blockiert. Von den Jugendlichen wurde schon beim ersten Einsatz einiges an Kraft abverlangt, denn die Sägen mussten nur mit Manneskraft bewegt werden.
Nach diesem Kraftakt blieb kaum Zeit zum verschnaufen. Auf dem Parkplatz am Sportplatz war ein Container in Brand geraten. Darin wurden Holz und andere leicht brennbare Materialien gesammelt. Schon von weitem sah man auf der Goethestraße den Qualm aufsteigen, viel Passanten blieben stehen und beobachteten die Kinder bei ihrer Arbeit. Diese löschten das Feuer gekonnt und legten zum Schluss einen Schaumteppich auf das Holz, damit den eventuellen Glutnester gleich der Sauerstoff zum Zünden genommen wird. Kaum waren die Kinder zurück im Gerätehaus, da meldete sich der Besitzer eine Katze, die nicht mehr vom Baum steigen wollte. Bei diesem Einsatz musste der Feuerwehrnachwuchs auch sein Feingefühl für Menschen unter Beweis stellen. Während einer die Katze vorsichtig vom Baum rettete musste ein weiterer den besorgten Besitzer der Katze beruhigen. Während die einen die Katze retteten kümmerten sich Kevin und Timo Wassong vom DLRG Remagen um die geschminkten Verletzungen der Jugendlichen am Apollinarisberg. Hier waren zwei Jugendliche mit einem Fahrrad in eine Böschung gefahren. Den eintreffenden Jugendlichen bot sich ein sehr realistisch wirkendes Bild, denn das DLRG hatte wieder ganze Arbeit geleistet.

Eine ganze Firma im Brand

Der diesjährige Großalarm kam um 17:12 Uhr. Gemeldet wurde, dass in der Firma Car Wellness Center in Remagen ein Pkw in Brand geraten war und sich wahrscheinlich noch drei Mitarbeiter in der stark verqualmten Halle befinden. Gruppenführer Max Harst und sein Kollege Tim Balas hatten die Situation schnell im Griff. Die Polizei sperrte die Straße und das Rote Kreuz kümmerte sich um die geborgenen Verletzten. Zwei Trupps unter Atemschutzattrappen gingen zur Menschenrettung mit dem Strahlrohr vor. Ein Sicherheitstrupp blieb in ständiger Bereitschaft, der Außenangriff wurde ebenfalls vorbereitet und schnellstmöglich durchgeführt. Der Lüfter wurde in Stellung gebracht und nachdem der Brand gelöscht war wurde die Halle vom Qualm befreit.

 

Einsätze bis in die Nacht

Für die Mitglieder der Jugendfeuerwehr wurde es eine kurze Nacht: es gab noch einen Verkehrsunfall nahe der B9 mit mehreren Verletzten, eine Grillhütte im Wald stand vermeintlich in Brand, eine unter Brennholz verschüttete Person musste geborgen werde, ein Tierkäfig mit wildem Tier musste dem Tierarzt übergeben werden, ein älteres Ehepaar im Wald gesucht werden, es galt einen Container- und Autobrand zu löschen und der letzte Einsatz vor der Nachtruhe war ein Rauchmelder, der die Nachbarschaft in Aufruhr brachte. Bereits um sechs Uhr morgens wurden die Kinder von einem Alarm geweckt. Zwischen Remagen und Kripp brannte ein Feld. Hier mussten die Kinder das brennende Stroh löschen und die Wasserversorgung sicherstellen. Noch während dem Frühstück ging erneut ein Alarm bei der Feuerwehr ein. Ein Mülleimer stand vor den Remagener Brückentürmen in Brand und war schnell gelöscht. Als letzten Einsatz hatten sich Einsatzmacher Carsten Röhrig und Marc Lüdenbach einen Verkehrsunfall überlegt. Hier mussten die Verletzten geborgen werden und der Fahrzeugbrand gelöscht werden.

Wie in jedem Jahr hatte der Tag zum Ziel, den Jugendlichen das Leben als Berufsfeuerwehrmann näher zu bringen. So galt es neben der Einsatzabwicklung auch das Gerätehaus einsatzfähig zu halten und das Miteinander während des 24-stündigen Dienstes zu fördern. Das ist natürlich nur möglich, durch die Mitarbeit vieler Helfer, welche die Übungen vorbereiten, als Statisten mitwirken (Annette Reuter, Janis Goeckler, Thomas Monschau, Oliver Monschau, Chris Bogiatzis), „Verletzte“ schminken (Regina und Kevin Wassong und Timo Wassong), Gebäude, Fahrzeug (Abschleppdienst Heck) und Gerät zur Verfügung stellen oder für die Verpflegung sorgen (Karnevalsgruppe Schorn und Christina Reuter). Auch die aktive Mitgestaltung durch die Polizeiinspektion Remagen und den stellv. Jugendfeuerwehrwart Christian Bey bei den Betreuern Kai Bandt, Dieter Ferres, Thomas Bögeholz und Christina Reuter sowie Alterskamerad Karl Sauer trug zum Erfolg bei. Jugendfeuerwehrwart Dirk Schorn bedankte sich bei allen Helfern und Mitwirkenden und natürlich den Teilnehmern der Jugendfeuerwehr Remagen.
Nach stolzen 24 Stunden im Leben eines Berufsfeuerwehrmannes ging der BF Tag 2013 für die 18 Mitglieder der Jugendfeuerwehr Remagen gegen 11 Uhr zu Ende. Schon jetzt sind Mitglieder, Betreuer und Verletzte gespannt, was sich das Organisationsteam für das zehnjährige Jubiläum im nächsten Jahr ausdenken wird.

 

 

 

Fotos und Text: Anka Floßdorf